Unser anstehendes Bauprojekt: Lise-Meitner-Gymnasium wird modern erweitert

Wohlfühlort statt reine Lernanstalt – Lise-Meitner-Gymnasium wird modern erweitert

Unser neues Bauprojekt für die Bauunternehmung wurde ausführlich im Münchner Merkur beschrieben – das möchten wir Ihnen nicht vorenthalten. Der Start ist noch nicht fix – sobald es Neuigkeiten gibt, erfahren Sie hier alle Details zum Projekt.

Für drei Jahre wird das Lise-Meitner-Gymnasium in Unterhaching zur Megabaustelle, um Platz für mehr Schüler zu schaffen. Architekt Oliver Betz erklärt, was genau geplant ist und wie die Schule sich verändern wird.

Es ist ein bisschen wie ein Familien- und Generationenprojekt. Als 1975 das Lise-Meitner-Gymnasium in Unterhaching eingeweiht wurde, basierte das Konzept auf der Planung des Architekten-Ehepaars Walther und Bea Betz. Beide sind mittlerweile verstorben, ihr Sohn Oliver Betz (62) führt seit 20 Jahren das Büro fort. Aus seiner architektonischen Expertise entspringt die neuerliche Erweiterung des LMGU, für die am Montag, 9. September, der offizielle Spatenstich erfolgt. In seinem Architekturbüro in München-Schwabing erläutert Oliver Betz im Gespräch mit dem Münchner Merkur die Herausforderungen des 17-Millionen-Euro-Projekts. Mit Blick auf die Fertigstellung im Juni 2027 sagt er: „Es ist eine schöne Sache, die Entwicklung solch einer Schule über einen Zeitraum von 52 Jahren begleiten zu dürfen.“

Auf eine Kapazität von 1550 Schülern, rund 300 mehr als jetzt, soll das LMGU erweitert werden – auch, aber nicht nur wegen des G9. Direktorin Michaela Trinder will innovativ auch neue Akzente setzen im Bereich der Naturwissenschaften. An diesen Anforderungen orientiert sich die Erweiterung, deren Umsetzung drei Jahre Baustelle bedeutet.

„Wir sind stolz, dass wir in Unterhaching solch ein architektonisches Highlight bekommen.“

Rathaussprecher Simon Hötzl

Schule zum Wohlfühlort perfektionieren

Seine Vision formuliert Oliver Betz so: „Dass die Schüler einen langen Tag gut aushalten können, dass sie räumlich und atmosphärisch Anregungen erfahren. Wenn sie den ganzen Tag im Gymnasium verbringen, brauchen sie Abwechslung. Aber all das muss funktional gut zusammenhängen.“ Eine Bildungs-Institution zum Wohlfühlort zu perfektionieren, das ist der Anspruch für die aktuelle Erweiterung. Schon seit Jahrzehnten existiert der Campus-Gedanke, „den Schülern zugleich Lern- und Entspannungsmöglichkeiten zu bieten, damit sie sich entfalten können“, beschreibt Oliver Betz die Philosophie. Was seine Eltern begonnen haben, führt der international renommierte Architekt (unter anderem HVB-Tower in München) nun weiter. „Wir sind stolz, dass wir in Unterhaching solch ein architektonisches Highlight bekommen“, sagt Rathaussprecher Simon Hötzl. „Damit setzen wir eine architektonische Landmarke.“

Aus Labyrinth werden Klassenzimmer

Im Detail stecken allerlei pfiffige Ideen von Oliver Betz. Mit Blick auf die Neuerungen erklärt er die Vergangenheit. Wie seine Eltern einst „keine sture Lernanstalt, sondern eine Schule mit Bewegungsraum“ konzipierten. Die Besonderheit in Unterhaching: ein leichtes Gefälle auf dem Grundstück. Unter anderem deshalb wurde die Pausenhalle halbgeschossig versetzt. Die erste große Erweiterung erfolgte um 2004 herum, weil moderner Brandschutz nach Neuerungen für Veranstaltungen verlangte – so entstanden die Aula und das „Chaos-Theater“ als Freiluftbühne. Und jetzt also Bauabschnitt Nummer drei. „Wichtig ist“, betont der Architekt, „wir wollen keine Zwei-Klassen-Schule, kein Alt und Neu.“ Geplant sei ein „Organismus in gleicher Qualität, alles passt zueinander“.

Wo also konstruktiv ansetzen, um die Erweiterung zu realisieren? „Das Labyrinth war das Opfer“, sagt Oliver Betz. In jenem Teil des LMGU entstehen die Fach- und Klassenräume. Geplant ist ein „schwebender Riegel“, getragen von zwei Türmchen und mittels Steg verbunden mit dem Nachbarsektor. Hier werden künftige Klassenzimmer ihren Platz haben, im „sozialen Zentrum“ nebenan sitzt unter anderem die Schülermitverantwortung (SMV).

Spezialräume für Natur und Technik

Im neuen Untergeschoss erfolgt ein Ringschluss im Bereich der Naturwissenschaften mit Spezialräumen für Natur und Technik, neue Technologien wie den Umgang mit VR-Brillen oder ein Computerraum. Zwischen UG und „fliegenden Klassenzimmern“ liegt der neue Pausenhof, eine Freitreppe dient als Zugang. „Es geht darum, die individuellen Baukörper so auszugestalten, dass ein räumlicher Mehrwert entsteht“, sagt Oliver Betz.

Energetisch wird das LMGU völlig autark mit Geothermieanschluss und großer Photovoltaikanlage auf dem Dach. Was den Zeitplan betrifft: Im August begannen die Vorarbeiten, bis Ende Oktober wird die Baugrube ausgehoben, anschließend erfolgt der Rohbau. Nach drei Jahren Vorplanung sind nun drei Jahre Baustelle veranschlagt. Der 62-Jährige führt das geistige Erbe seiner Eltern weiter, sein Büro prägt mehr als fünf Jahrzehnte das LMGU. Vor dem Spatenstich nächste Woche schwärmt Oliver Betz: „Die Schule bekommt ein neues Gesicht. Es wird ein funktionaler Clou!“

Hier einige Impressionen der Planungen des Architekten und der Architekt mit einem Modell der Schule: